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Vom Stellenwert der Kunst in Krisenzeiten

Ein Plädoyer für mehr Auseinandersetzung mit Kunst in unsicheren Zeiten

von Patricia Kaschuba

Kriege, Terror, Brexit und zuletzt der Aufstieg eines rabiaten Wirtschaftsmoguls zum Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika – die Welt ist im Umbruch, Menschen zunehmend verunsichert. Wie geht man um mit Ängsten, Gedanken, Worten? Wieso sollte ausgerechnet die ach so elitäre Kunst in diesen Krisenzeiten Orientierung bieten?

Nun wäre es vielleicht nicht ganz richtig zu behaupten, Künstler wüssten mit Krisen besser umzugehen als diejenigen, die sich nicht tagtäglich mit Kunst auseinandersetzen – oftmals ist sogar das Gegenteil der Fall (was jedoch wiederum nicht selten den kreativen Output steigert). Aber sie haben eine andere, unkonventionellere Herangehensweise an Auseinandersetzungen mit gesellschaftlichen Ereignissen. Eine Fähigkeit, die bei regelmäßigem Kunstkonsum abfärbt und die es lohnt, sie bei sich selbst zu entdecken bzw. wiederzuerwecken.

Die folgenden 6 Argumente sollen daran erinnern, Kunst wieder stärker ins Bewusstsein zu holen:

  1. Kunst hilft uns dabei, nicht im Alltagstrott zu ersticken und lädt zum Innehalten ein: Kunst öffnet den Geist und schärft den Verstand – sie ist wie ein Spaziergang an der frischen Luft
  2. Streitkultur: Kunst stellt eingefahrene Abläufe infrage, Kunst blickt hinter die Kulissen, Kunst setzt sich aktiv mit Veränderungen auseinander. Das geht nicht immer harmonisch, gefällig und provokationslos vonstatten und regt Diskussionen an, die völlig unterschiedliche Denkweisen und Meinungen ans Tageslicht befördern- was durchaus im Streit enden kann. Eine fruchtbare und konstruktive Streitkultur zu trainieren und zu pflegen – auch das ist ein grundlegender Bestandteil der Kunst und aktuell wieder von immenser Wichtigkeit!
  3. Gefällig oder unbequem? Kunst bewertet in der Regel nicht. Kunst bildet ab, überspitzt. Kunst kann schön oder hässlich anmuten. Kunst bietet jedoch nicht immer schnelle Unterhaltung. Oft würde die Gesellschaft weltweit ohne Künstler aber weniger eindrücklich über Missstände, Umweltkatastrophen oder Menschenrechtsverletzungen informiert werden
  4. Wer bin ich? Kunst trägt maßgeblich dazu bei, unsere individuelle Stellung in der Gesellschaft zu manifestieren bzw. zu überdenken
  5. Kunst fördert Kommunikation und Vernetzung– Was will mir der Künstler mit seiner Installation, seinem Bild oder seiner Performance eigentlich näherbringen? Nicht immer, aber manchmal bedarf es dazu näherer Erläuterungen. An kaum einem anderen Ort in Köln lässt sich so direkt mit Künstlern und Kuratoren selbst in Kontakt treten, wie im Quartier am Hafen. Das Atelierhaus gilt nach wie vor als Geheimtipp in der Kölner Kulturszene – wer es also noch nicht kennt, hat gleichzeitig die Möglichkeit, unser großes modernes Kunsthaus im zentralen Kölner Süden kennenzulernen. Zum Großteil der Veranstaltungen ist der Eintritt frei!
  6. Der Nachhall-Effekt: Selbst die Art von Kunst, zu der man zum Zeitpunkt des Erlebens keinen rechten Bezug herstellen kann, erzeugt einen Nachhall, der irgendwann zum Vorschein kommen und das eigene Reflexionsverhalten nachhaltig beeinflussen kann.

Heute und am Freitag, 18. November ab 19 Uhr gibt es die nächste Chance, Veranstaltungen bei uns im Hause zu besuchen– es lohnt sich, versprochen!

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